Fragen und Antworten zur Hypnose

 

Was ist Blitzhypnose?

Grundätzlich unterscheidet man zwischen schnellen und langsamen Hypnoseeinleitungen. Die schnellen Einleitungen lassen sich ebenfalls noch einmal unterteilen in die Blitzhypnose (Turbohypnose) und die Schnellhypnose. Bei der Blitzhypnose erfolgt die Einleitung der hypnotischen Trance  innerhalb von Sekunden und bei den schnellen Einleitungen innerhalb mehrerer Sekunden bis Minuten.

Mit diesen Techniken ist es dem Hypnotiseur/Hypnosecoach möglich, Menschen in kürzester Zeit in einen veränderten Bewusstseinszustand bzw. in eine tiefe Trance zu bringen.

Wie funktioniert Blitzhypnose?

Abgesehen von ihrer oft spektakulären Demonstration bei Bühnen- oder Showhypnosevorführungen, funktionieren diese schnellen Hypnoseeinleitungen im Bereich des Coachings genau so gut wie die langsameren.

Die Einleitung kann erfolgen mittels Überraschung (einen Schreck), Faszination (positive Erwartung), Konfusion (Unterbrechen von Mustern) oder Desorientierung (z.B. beim postural sway). Je positiver die Erwartungshaltung eines Hypnotees und je stabiler der Rapport, umso größer sind die Chancen für ihren Erfolg.

Grundsätzlich funktioniert die Blitzhypnose bei ca. 80% der Leute.

Worauf gilt es zu achten?

Da viele therapeutische Anwendungen eine längere und stabile Trance als Ziel haben, kommen daher eher langsamere und sanftere Einleitung zum Einsatz. Schnelle Einleitungen erfordern ein genau so schnelles vertiefen und stabilisieren der Trance. Es gibt viele Möglichkeiten des Vertiefens einer Trance wobei auch diese Vorgehensweisen sicher funktionieren müssen.

Was sind nun die Vorteile der schnellen Einleitungen?

  • sehr effektiv (leichte bis tiefe Trance)
  • einfach anzuwenden (weniger Aufwand)
  • schnell anzuwenden (spart Zeit beim Erzeugen tiefer Trance)
  • erfüllen die Erwartungshaltung der Leute (sehr bekannt)
  • in allen Körperpositionen möglich (im Stehen, im Sitzen und im Liegen)
  • sehr faszinierend (immer wieder aufs Neue)
  • erzeugen oft ein „tolles“ Gefühl
  • … und machen Spaß

Wie wichtig ist Aufklärung?

Viele Menschen haben oft noch „falsche“ Annahmen über die Hypnose im Allgemeinen. Hypnose hat nichts mit Magie oder Zauberei zu tun. Da man niemals schläft oder bewusstlos ist, auch wenn es oft den Eindruck erwecken kann, ist man dem Hypnotiseur weder ausgeliefert noch gibt man seine Macht ab. Mit etwas Vertrauen in den „richtigen Trancebegleiter“, gibt es keinen vernünftigen Grund für Angst, Sorge oder Zweifel.

 

Was sind Suggestionen?

„Die Wahrscheinlichkeit für die Manifestation und Realisierung von Zielen steigt, je stärker die innere Überzeugung ihre Kraft entfaltet.“

Tagtäglich wirken unzählige Suggestionen auf uns, z.B. über das persönliche Umfeld, den Beruf, die Medien, die Wirtschaft, die Politik, usw. Den Großteil davon nehmen wir nicht bewusst wahr. Suggestionen können je nach Absicht, positive oder negative Wirkungen haben.

Unter dem Begriff Suggestion versteht man eine Beeinflussung des Denkens, Fühlens und Handelns. In der Psychologie wurde dieser Begriff erstmals von James Braid, einem schottischen Chirurgen und Hypnoseforscher, verwendet. Grundsätzlich kann zwischen Autosuggestion und Heterosuggestion unterschieden werden, also der Beeinflussung durch sich selbst oder durch andere.

Begründer der modernen Autosuggestion war der französische Apotheker Émile Coué. Menschen aus aller Welt kamen jedes Jahr, um seinen Sitzungen bei zu wohnen. Ihm und seiner Methode sind viele Tausende nachhaltige Heilerfolge zu verdanken wie z.B. die Heilung von Schmerzen jeglicher Art, Blutungen, Lähmungserscheinungen, Geschwülste, offene Krampfadern, Verstopfungen, Asthma, Nervenschwächen und vieles mehr.

Nach über zwanzig Jahren Erfahrung kam er zu folgenden Einsichten:

  1. Jeder Gedanke in uns ist bestrebt, wirklich zu werden.
  2. Nicht unser Wille, sondern unsere Einbildungskraft, die Fähigkeit, sich etwas glauben zu machen, ist die bedeutsamste Eigenschaft in uns.
  3. Im Widerstreit zwischen Willen und Vorstellungskraft siegt letztere ausnahmslos.

Im Rahmen der positiven Veränderungsarbeit, sprich im Hypnosecoaching, arbeiten wir ausschließlich mit positiven Suggestionen. Die besten Veränderungsvorschläge bzw. Anregungen kommen oftmals vom Klienten selbst.

Beispiele für Suggestionen

  • Ich bin der Meister über mein Denken, Empfinden und Handeln.
  • Ich weiß, ich schaffe das.
  • Mein Selbstbewusstsein wird mit jedem Tag stärker.
  • Ich kann einfach und leicht abnehmen.
  • Ich liebe und tue, was ich will.
  • Ich bin rauch-frei und bleibe es auch.
  • Ich vertraue in meine innere Weisheit.
  • Ich liebe das Leben und das Leben liebt mich.
  • Es geht weg, es geht vorbei, ich bin schmerzfrei.
  • Es geht mir mit jedem Tag, in jeder Hinsicht, immer besser und besser.

Wann wirken Suggestionen nicht?

  • der Klient nicht von sich selbst aus etwas verändern möchte (Beeinflussung durch Freunde, Bekannte, Verwandte, usw.).
  • das Problem gleichzeitig die beste Lösung ist (nur beim Rauchen kann ich entspannen, mich frei fühlen, abschalten, usw.).
  • das Problem/die Blockade zu tief im Unbewussten verankert ist.

 

Was ist das Unterbewusstsein?

Das Unbewusste (das Unterbewusstsein, die Überzeugung, der Glaube, die Vorstellung, die Einbildung) ist jener Bereich, der dem bewussten Teil der Psyche nicht direkt zugänglich ist. Es lässt sich nicht bewusst kontrollieren oder steuern.

Wie funktioniert das Unbewusste?

Pro Sekunde wirken auf das menschliche System ca. 11 Mio Reize (Informationseinheiten). Nur ca. 40 davon werden vom Bewusstsein wahrgenommen bzw. verarbeitet. Der Rest wird im Unbewussten gespeichert.

Alle Gedanken, Erinnerungen, Werte, Glaubenssätze, Glaubensmuster, Emotionsmuster, Verhaltensmuster, Gewohnheiten, Ängste, Triebe, usw. sind im Unbewussten gespeichert und gefiltert. Seine Kapazität ist unbegrenzt.

Vergangene Annahmen von Sigmund Freud, bezüglich des Größenverhältnisses vom Bewusstsein zum Unterbewusstsein, wurden auf ca. 10% zu etwa 90% geschätzt. Albert Einstein war mir seiner Annahme von ca. 5% zu etwa 95% schon etwas kritischer. Heutzutage haben wissenschaftliche Forschungen (Stammzellenforschung, usw.) bereits mehrfach bestätigt, dass unsere bewussten Prozesse sogar weniger als 2 % ausmachen. Bildhaft dargestellt könnte man sagen, das Bewusstsein zu unserem Unterbewusstsein verhält sich so, wie eine Fliege zu einem Elefanten.

Die Reinkarnationstheorie wiederum geht davon aus, dass jede einzelne Erinnerung und Erfahrung auch aus vorherigen Leben im Unbewusstsen gespeichert ist. Wohingegen die Schöpfungstheorie annimmt, das ALLES was existiert, in mentaler oder energetischer Form, in jedem bewussten Lebewesen vorhanden ist.

Welche Eigenschaften und Fähigkeiten hat das Unbewusste?

  • Das UB ist ein unbegrenzter Informationsspeicher und funktioniert als Einheit bzw. als großes Ganzes.
  • Das UB ist verantwortlich für die Aufnahme, Filterung und Weiterleitung aller Sinneseindrücke an das Bewusste. Es kommuniziert mit dem Bewusstsein.
  • Das UB erzeugt, speichert, verteilt und überträgt „Lebens-Energie“.
  • Das UB steuert und erhält die Körperfunktionen. Es reagiert auf Gefahren und kennt den Körper ganz genau.
  • Das UB speichert und organisiert Erinnerungen.
  • Das UB erzeugt, verarbeitet und steuert Emotionen.
  • Teile des UB fungieren als eine Art Schutzfunktion.
  • Das UB verarbeitet Informationen wortwörtlich und persönlich.
  • Das UB befolgt Anweisungen und Befehle.
  • Für das UB spielt Zeit eine untergeornete Rolle (verzerrte Zeitwahrnehmung).

Was heißt das für die menschliche Entwicklung?

Schon im Mutterleib reagiert der Fötus auf die Wahrnehmungen der Mutter und ihrem Umfeld. Hier werden die ersten Eindrücke gesammelt, verarbeitet und verwaltet. Jeder Erfahrung ordnet das Unbewusste eine bestimmte Reaktion oder ein emotionales Programm oder Muster zu.

Bis zum Alter von etwa vier Jahren befindet sich der junge Mensch vorwiegend in einer Art Hypnose und ist so zu sagen wie ein Buch mit leeren Seiten. Somit haben sich die meisten Glaubens-, Emotions- und Verhaltensmuster tief im Unbewusstsen verankert. Ab diesem Zeitpunkt wird es schon schwieriger auf diese Muster einzuwirken, da der „kritische Teil“ unseres Bewusstseins oder auch „das Ego“, ein vom Verstand erfundenes „falsches Selbst“, immer stärker wird.

Obwohl einige wissenschaftliche Meinungen davon ausgehen, dass das Verhalten des Menschen nur schwer bis gar nicht veränderbar ist, ist das aus der Sichtweise der Hypnose  nicht richtig. Man geht davon aus, dass der Mensch zu jedem Zeitpunkt seines Lebens die Möglichkeit hat die Sichtweisen bezüglich seiner persönlichen Art und Weise des Denkens, Empfindens oder Handelns zu verändern. Wichtig dafür allerdings ist, dass der Mensch sich diesbezüglich bewusst wird. Sehr viele unserer Werte, Meinungen, Moralvorstellungen, Emotionen, usw. sind tief im Unbewussten verwurzelt und werden somit für den Menschen Realität oder Gewohnheit. Oft sind diese Muster aber nicht „richtig“, sondern eine Fehlprogrammierung oder Falschannahme, welche sehr oft zu Destruktivität und Negativität führen.

Hier ein paar Beispiele solcher „einschränkenden“ Glaubenssätze:

  • „Das Leben ist kein Zuckerschlecken.“
  • „Ich bin nicht gut genug.“
  • „Ich darf nicht glücklich sein.“
  • „Ich bin nicht schön.“
  • „Ich bin ein Versager.“
  • „Ich muss funktionieren.“
  • „Ich muss stark sein.“
  • „Ich darf keine Schwächen zeigen.“
  • „Ich finde nie den richtigen Partner.“
  • „Ich muss hart arbeiten um geliebt zu werden.“
  • „Gott ist böse.“
  • „Frauen können nicht einparken.“
  • „Männer können nicht zuhören.“
  • und so weiter…